In einer aktuellen Online-Umfrage von Marketagent schätzen 6 von 10 Schweizerinnen und Schweizern die Ehe als zeitgemäss ein (61%). Von jenen Respondent*innen, die derzeit nicht verheiratet sind, können sich 39% vorstellen, zukünftig den Bund fürs Leben einzugehen. Die Bedeutung der Ehe wird dabei vor allem romantisch interpretiert. Sie wird insbesondere als „gegenseitiges Versprechen“ (50%), „Zeichen der Liebe“ (46%) bzw. „innige Verbindung zweier Menschen“ (43%) aufgefasst. Als „rechtliche Absicherung“ nehmen sie rund 3 von 10 wahr (29%). Spannend: Je älter die Befragten, umso eher wird die Ehe als dieser sprichwörtliche sichere Hafen wahrgenommen (20-29 Jahre: 17,4% | 70-75 Jahre: 36,1%).
Drum prüfe, wer sich ewig bindet
Auch wenn die Schweizerinnen und Schweizer ein romantisches Verhältnis zur Ehe haben, gehen sie diesen Schritt nicht Hals über Kopf, sondern wohlüberlegt an. Die Entscheidung für den Bund fürs Leben treffen die heimischen Paare mehrheitlich vorbereitet und geplant (63%). Im Schnitt sind die Liebesleute auch schon rund 6 Jahre zusammen, bevor sie sich das Jawort geben (Mittelwert: 5,8 Jahre). Das Gros der verheirateten Befragten ist zuversichtlich, dass ihre Ehe Bestand haben wird (85%).
Scheiden tut weh
Doch nicht jede Liebe endet mit einem „Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“. Jede*r vierte Verheiratete berichtet, sich in der aktuellen Ehe schon einmal konkrete Gedanken über eine Scheidung gemacht zu haben. Die Scheidungsdaten der vorliegenden Umfrage zeigen: Jede*r fünfte Umfrageteilnehmer*in hat bereits eine Ehetrennung hinter sich (21%). Im Schnitt kam es im 12. Ehejahr zur Scheidung (Mittelwert: 11,4 Jahre). Die Schweizer Ehen halten also deutlich länger als das vielbeschworene verflixte siebte Jahr.
Mögliche Trennungsgründe gibt es viele, drei führen die Hitlist aber mit deutlichem Vorsprung an. 34% der Geschiedenen berichten, dass Ehebruch die (Haupt-)Ursache für ihre letzte Scheidung war. Ein weiteres Drittel (33%) hatte sich auseinandergelebt, bei 3 von 10 fanden emotionale Verletzungen statt (31%). Erfreulich: Mehr als zwei Drittel der heimischen Geschiedenen konnten sich auf eine einvernehmliche Scheidung einigen (69%).
Wenn der Ehe das Märchenende verwehrt bleibt, können aus Liebenden schnell Feinde werden. „Ein Drittel der von uns befragten Geschiedenen berichtet, dass ihre Trennung nicht ohne Reibereien über die Bühne ging oder sogar in einem Rosenkrieg endete“, so Roland Zeindler, Geschäftsführer von Marketagent. „Streitthema Nummer 1 sind die Finanzen. Bei 4 von 10 Scheidungen traten Schwierigkeiten hinsichtlich der Vermögensaufteilung (41%) bzw. des Ehegatten-Unterhalts (39%) auf. Bei einem Drittel wurde wegen des Unterhalts für die Kinder gestritten (34%). Letztendlich empfinden aber fast 2 von 3 Geschiedenen die Vereinbarungen im Rahmen der Trennung als gerecht.“